Ranitomeya ventrimaculata
Von den ganz Großen zu den ganz Kleinen: Die Ranitomeya-Arten sind von allen Pfeilgiftfröschen die, die am Engsten an das Leben in den epiphytenbesetzten Zweigen angepasst sind. Nur fingernagelgroß, leben die bunten Winzlinge an und in Bromelien und sitzen am Liebsten in den wassergefüllten Blattnischen der Pflanzen. Von hier lassen die Männchen ihren schnarrenden Lockruf ertönen, und hier werden die Eier abgelegt. Nach ca. 2 Wochen, wenn die Kaulquappen geschlüpft sind, kehrt das Männchen zurück, nimmt die Kaulquappen einzeln auf den Rücken und verteilt sie in weitere Blattnischen oder andere Minigewässer. Und damit noch nicht genug: im Abstand einiger Tage besuchen die Eltern nun ihre Kinder in ihren winzigen Miniaquarien, um sie mit unbefruchteten Nähreiern zu ernähren – und das ein Vierteljahr lang! Welch erstaunliche Hirn- Instinkt- und Gedächtnisleistung für so winzige Tiere!
Die Winzlinge fressen Springschwänze, Blattläuse und höchstens kleine Drosophila, so dass die Ernährung der kleinsten Ranitomeya-Arten ein Problem werden kann. Mit Drosophila zufrieden ist die schon seit Langem in Menschenobhut vermehrte Ranitomeya ventrimaculata. Die Tiere sind schwarz-weiß-gelb gezeichnet, der Bauch ist gefleckt, der Rücken gestreift, die Beine genetzt. Wer sich als Eistiger den bromelienbewohnenden Ranitomeya-Arten zuwenden will, für den ist dies sicher die am besten geeignete Art, aber dennoch nicht weniger niedlich und interessant.