Paeonia officinalis vom Mte. Baldo (Italien)
Paeonia officinalis vom Mte. Baldo (Italien)

Pfingstrosen (Wildarten)

 

Paeonia officinalis

 

Die echte Paeonia officinalis, die wild von Südfrankreich über Italien bis Slowenien wächst, hat mit der ebenfalls als P. officinalis bezeichneten Bauernpfingstrose kaum etwas gemein: Matt graugrünes, zierlich geschnittenes Laub und ungefüllte Schalenblüten in einem klaren Rosa. Wie bei dem großen, gebirgig zerklüfteten Verbreitungsgebiet zu erwarten, haben sich in der Natur unterschiedlichste Formen entwickelt: hohe und niedrige, glatte und behaarte. Besonders attraktiv ist die früh blühende Paeonia officinalis ´Mollis´ mit dem wunderschönen, rötlich getönten frischen Laubaustrieb.

 

 

Hier die Wildform und zum Vergleich 3 Formen der "Bauernpfingstrose", wie sie seit dem Mittelalter in den Gärten kultiviert wird.

 

Paeonia mascula ssp. triternata
Paeonia mascula ssp. triternata

Paeonia mascula

 

Gibt es von einer Pflanzengattung eine feinere und eine gröbere Form, haben unsere Vorfahren sie gerne als „wyblin“ und „menlin“ angesehen, und so war auch bei den Pfingstrosen die feiner gefiederte Form „Paeonia foemina“ (=P. officinalis), die mit den gröberen, robusteren Blättern „Paeonia mascula“, und sie heißt heute noch so. In der Blüte sehr ähnlich, unterscheidet sich P. mascula durch das ganz andersartige Laub, das bei der Form P. mascula ssp. triternata von der Krim beeindruckend schön ist.

Paeonia peregrina
Paeonia peregrina

Paeonia peregrina

 

Aus Bulgarien und der Türkei stammt Paeonia peregrina. Über dem glänzend frischgrünen Laub entfalten sich auf hüfthohem Stengel leuchtend glutrote Blüten.

 

Paeonia tenuifolia
Paeonia tenuifolia

Paeonia tenuifolia

 

Die heißen Steppenrasen Rumäniens und der Ukraine sind die Heimat von P. tenuifolia, die mit ihrem niedrig-gedrungenen Wuchs eher in den Steingarten passt als ins Staudenbeet. Die Blätter sind fein wie Fenchellaub, die Blüte so signalrot wie bei der viel größeren P. peregrina.

Paeonia mlokosewitschii
Paeonia mlokosewitschii

Paeonia mlokosewitschii

 

Unverwechselbar ist die gelbe Kaukasus-Pfingstrose. Schon das frische Laub mit seiner matt-rötlich-blaugrünen Farbe ist eine Attraktion, und erst recht die schwefelgelbe Blüte. Die Art mit dem unaussprechlichen Namen blüht früher als alle anderen oft schon Ende April.

Paeonia emodi
Paeonia emodi

 Paeonia emodi

 

Eine große Rarität ist Paeonia emodi von den Südwesthängen des Himalaya mit ihrer nickenden, weißen Blüte.

 

Paeonia lactiflora
Paeonia lactiflora

Paeonia lactiflora

 

Aus Sibirien und China stammt Paeonia lactiflora. Das Laub ist glatter und glänzender als bei den europäischen Schwestern, der Wuchs aufrechter und höher, die Blüte deutlich später. Aus dieser Art wurden die edlen, späten Pfingstrosen gezüchtet, die meist gemeint sind, wenn die Leute angeben, dass sie ja nicht nur einfache Pfingstrosen im Garten haben, sondern sogar „richtige Päonien“!

 

Paeonia veitchii
Paeonia veitchii

Paeonia veitchii

 

Wenn die übrigen Pfingstrosen schon in Blüte stehen, treibt die chinesische P. veitchii gerade erst aus und blüht dementsprechend erst lange nach allen anderen. Die Blüte ist nickend und leuchtend rosa, das Laub ausgesprochen zierlich und dekorativ.