Quittengelee „klassisch“
Manche Leute tun alles mögliche an Zugaben in ihr Quittengelee; wir finden, die Quitte hat ein so einzigartiges Aroma, dass es allein wirken soll. Unser Quittengelee besteht also nur aus dem ausgepressten Quittensaft (und freilich, das lässt sich auch bei noch so viel Gesundheitsbewusstsein nicht vermeiden, Gelierzucker).
Quittengelee ist richtig Arbeit; und wenn man sich schon die Mühe macht, dann am besten gleich für eine große Menge. Hier ist ein Rezept für einen 10-Liter-Eimer Quitten bzw. 5 l Saft; das ergibt 40-50 Gläser a 230 ml.
Die Quitten werden abgewaschen und der Flaum abgewischt. Dann werden sie grob kleingeschnitten. Wir schneiden rundrum ab, bis wir an das Kerngehäuse kommen, das bei der Quitte von harten Steinzellennestern umgeben ist.
Quitten sind keine Äpfel und wirklich hart! Falls ihr einen richtigen Kerl im Hause habt: verkauft ihm das Kleinschneiden als effektives Workout für Unterarme und Trizeps, dann wird er sich darin gefallen, für euch zentnerweise Quitten zu verarbeiten ;-)
So ein 5-l-Topf wird randvoll gefüllt; es kommt ein Liter Wasser dazu, damit unten nichts anbrennt, und die Quitten werden unter mehrfachem Rühren 20 min zerkocht. Ein Kartoffelstampfer kann beim Zerkleinern helfen.
Nun müssen wir dem noch heißen Quittenbrei den Saft abringen; dazu brauchen wir wieder Kraft: Die Quitten werden durch ein Tuch gedrückt und so gut es geht ausgepresst.
Verbrennt euch nicht!
Leider dürfen wir nämlich nicht den Brei erkalten lassen: die Quitte hat auch ohne Gelierzucker schon so viel Pektin, dass das Ganze zu einer puddingartigen Masse gelieren würde. Es funktioniert also nur in noch heißem Zustand.
Das nun folgende Aufkochen und Einfüllen des Saftes erfordert konzentriertes Arbeiten und duldet keine Unterbrechung. Wir bauen also schon vor dem Kochen die Gläser auf.
Der Saft wird nun mit der gleichen Menge Gelierzucker (1:1) und unter ständigem Rühren zum Kochen gebracht und genau 4 min sprudelnd gekocht. Wirklich unbedingt dabei stehen bleiben und ständig rühren! Ein Überkochen des heißen Zuckersaftes wird euch den Herd für lange Zeit ruinieren.
Nach genau 4 min: die berühmte Gelierprobe: der vom Kochlöffel tropfende Saft sollte gelieren und am Löffel hängen bleiben.
Nun kommt die gefährlichste Arbeit, denn an der 100 Grad heißen klebrigen Brühe kann man sich schlimm verbrennen. Beim Eingießen in die Gläser arbeiten wir zügig, denn die Brühe geliert gerne schon am Topfrand und führt zum „Pladdern“, und dann gelingt es kaum mehr, den Rand der Gläser sauber zu lassen.
Auf die gefüllten Gläser wird nun schnell (mit Kochhandschuhen!) der Deckel aufgeschraubt und gut zugedreht.
Und dann stellen wir die Gläser für ca 10 min auf den Kopf, damit auch am Deckel anhaftende Luftsporen durch die Hitze abgetötet werden.
Später drehen wir sie wieder richtig herum und haben schönstes Quittengelee, z.B. auch zum Verschenken. Die Gefahr, dass unsere Konfitüre nicht fest wird, besteht bei Quitten eigentlich nicht.